Lebensmittelknappheit

Nachdem wir immer noch in Ciudad Bolivar in unserer Posada sitzen und relaxen haben wir uns heute mal gedacht, dass wir uns selber was gutes kochen. Gesagt, getan. Wir haben uns mit einem Taxi zu einem Supermarkt fahren lassen – der naechste ist ca. 10 Minuten mit dem Taxi entfernt, den haben wir dann auch genommen.

Allerdings hats uns dann doch ziemlich geflasht. Reis: aus! Kartoffeln: aus! Nudeln: aus (mit Ausnahme von ein paar teuren Canneloni und noch teureren Tagliatelle aus Italien)! Das meiste Obst: aus! Selbst die Bananen sind ausgegangen – und die sind hier neben dem Reis ein Hauptnahrungsmittel. Die Kahtrin und der Lukas haben dann noch beobachtet, wie sich zwei Menschen um ein Kilo Mehl fast gepruegelt haben (es war das letzte). Milch gabs im Supermarkt auch keine und nachdem die Kathrin die halbe Innenstadt fuer ein bissl Milch fuer den Kaffee auf den Kopf gestellt hat, hat sie dann die letzte Dose Kondensmilch (4 Euro fuer 410g) in einer Baeckerei bekommen.

Und das was es gegeben hat ist zum Teil preislich so, dass wir uns das schon leisten koennen, aber beispielsweise der Nachtwaechter/Nachtportier hier in der Posada (er ist uebrigens 76 und arbeitet immer noch, weil er keine staatliche Pension bekommt) verdient rund 200 Euro im Monat. Ein Balsamico Essig (den´s bei uns um 2,50 bis 3 Euro gibt) kostet beispielsweis 10 Euro, eine Packung Olivenoel gibts ab 5 Euro.

Es gibt auch eine Menge ausgezeichneter Fruchtsaefte. Die kosten aber auch jeweils ca. einen Euro pro Liter (warums die guten Fruchtsaefte allerdings bei uns nicht gibt ist mir schleierhaft ;-)). Also fuer die durchschnittlichen Einkommen hier sind die Lebensmittel extrem teuer – wenns sie denn zu kaufen gibt.

Illegales Dollarwechseln

Vom Gesetz her duerfen Devisen nur in den Staatlichen Wechselstellen und Banken gewechselt werden. Da gibts dann fuer einen Euro ein bissl mehr als 3 Bolivares Forte und fuer den Dollar so ca. 2,5 Bolivares Forte. Allerdings wirst ueberall wo du als “Gringo” erkannt wirst angesprochen ob du Dollar wechseln willst. Das beginnt am Flughafen mit dem Sicherheitspersonal und endet an der Einkaufsstrasse vor jedem zweiten Geschaeft. Dort ist dann fuer den Dollar bis zum doppelten zu bekommen – also 5 Bolivares Forte. Das ganze erinnert mich irgendwie an die Zeit vor 1989 bei unseren Nachbarn.

Soweit mein heutiger Bericht. Infos ueber die Posada und Fotos von hier folgen.

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